Nach einem Treffen mit Bismarck notiert die Baronin Hildegard von Spitzemberg im Mai 1887 ein „Geschichtchen“ über Bismarcks Aberglaube.
Folgendes charakteristische Geschichtchen von dem Aberglauben in der Familie Bismarck: die im Garten wachsenden Kaiserkronen treiben heuer wohl viele Blätter aber keine Knospen, und das erwähnte die Fürstin als ein sie bekümmerndes böses Vorzeichen: „Jeden Tag“, sagte sie, „geht mein Mann vorüber und schaut, ob denn nicht eine Knospe kommen will.“ Ist das nicht merkwürdig von solchem Manne wie Bismarck?
Das Tagebuch der Baronin Spitzemberg, geb. Freiin v. Varnbüler. Aufzeichnungen aus der Hofgesellschaft des Hohenzollernreichs, hrsg. von Rudolf Vierhaus, 3., durchgesehene Aufl., Göttingen 1963, S. 233