Briefe, Diktate und Erlasse

Schriften


Beruflich wie privat war Bismarck ein ausdauernder Briefeschreiber. Außerdem verfasste er als preußischer Ministerpräsident und deutscher Reichskanzler zahlreiche Diktate und Erlasse. Ausgewählte Schriften zeigen als Selbstzeugnisse seine privaten Gedanken ebenso wie seine politischen Überlegungen.

Aus den 1820er-Jahren

Bismarck erster Brief an die Mutter 1822Brief an die Mutter, 1822

 

 

Brief an Wilhelmine Luise von Bismarck
27. April 1822

Liebe Mutter!
Ich bin hier glücklig angekomen es sind die Censuren ausgeteilt und ich hoffe daß du dich freun wirst. es sind kütslich neue springer ang[e]komen die ser schöne Kunstücke zu ferde und zu fuß machen könen. [...]

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Brief an Bernhard von Bismarck
25. Juli 1829

Lieber Bernhard!
Ich gratulire Dir noch nachträglich zu Deinem Geburtstage. – Ich habe am Sonnabend Deinen Brief angefangen, und heute am Mittwoch fahre ich erst damit fort. Am Sonntag [...]

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Aus den 1830er-Jahren

  Bismarck als Student 2Der Student Otto von Bismarck

Brief an Gustav Scharlach
14. November 1833

Lieber Giesecke
Willst Du diesen Brief in derselben Stimmung lesen, in welcher er geschrieben ist, so trinke erst 1 Fl. Madera. Ich würde mich wegen meines langen Stillschweigens entschuldigen, wenn Dir nicht meine [...]

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Brief an Gustav Scharlach
7. April 1834

Du siehst, wie wenig Deine tückische Strafpredigt gefruchtet hat, welche ich vor 4 Wochen erhielt und gar nicht bekommen haben würde, wenn ich überhaupt der Besserung fähig wäre. Ich habe leider Deinen Brief in Berlin gelassen und kann daher in keine [...]

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Brief an Gustav Scharlach
4. Mai 1836

Lieber Scharlach.
Ich hoffe, Du wirst ernstlich böse werden, wenn ich mein langes Stillschweigen nur breche, um ein Versprechen zu revociren, durch dessen Erfüllung ich meine Nachlässigkeit einzig wieder gut zu machen hoffte. Ich gehe [...]

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Brief an Ferdinand von Bismarck
29. September 1838

Lieber Vater
Theodor [von Bismarck-Bohlen] wird Dir gesagt haben, daß er mich gesund und munter hier verlassen, und mein herzlichster Wunsch ist, daß er Dich in demselben Zustande gefunden hat und daß Mutters Gesundheit so in der Besserung fortgeschritten [...]

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Ferdinand von Bismarck Otto von Bismarck StiftungDer Vater Ferdinand von Bismarck

Aus den 1840er-Jahren


Brief an Heinrich von Puttkammer 1846Brautwerbebrief an Heinrich von Puttkamer (1. Seite), 1846

Brief an Oskar von Arnim-Kröchlendorff
31. Oktober 1843

Theuerster Schatz
Ich bin entzückt Dich den Händen der Barbaren glücklich entgangen und wieder in der Nähe Pommerns, des Brennpunktes europäischer Civilisation, zu wissen, und erwarte Dich hier mit der Ungeduld einer [...]

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Brief an Gustav Scharlach
9. Januar 1845

Lieber Scharlach alias Giesecke!
Aus meinen Wünschen, Dich auf meiner Rückreise von Norderney aufzusuchen, ist nichts geworden, und zwar aus einem sehr trivialen Grunde; ich hatte den dortigen Spieler, Herrn Hartog, wider meinen Willen, so freigebig [...]

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Brief an Heinrich von Puttkamer
21. Dezember 1846

Verehrtester Herr von Puttkamer
Ich beginne dieses Schreiben damit, daß ich Ihnen von vorn herein seinen Inhalt bezeichne; es ist eine Bitte um das Höchste, was Sie auf dieser Welt zu vergeben haben, um die Hand Ihrer Fräulein Tochter. Ich verhehle mir nicht [...]

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Verlobungsanzeige 1Otto von Bismarck gibt seine Verlobung bekannt, 12. Januar 1847

 

Brief an Johanna von Puttkamer
7. Februar 1847

Mein Herz
Soeben durch ein wildes Schneegestöber von einem Termin zurückgekehrt (der leider durch den Brandschaden einer armen Familie veranlaßt war) habe ich mich an Deinem lieben Brief gewärmt; im Halbdunkel erkannte ich [...]

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Brief an Johanna von Puttkamer
18. Mai 1847

Dearest!
Die letzten Briefe von Reinfeld lassen mich hoffen, daß Dein Unwohlsein nicht so augenblicklich drohend ist, als ich nach der ersten Nachricht fürchtete, wenn ich auch fortwährend von allen möglichen Besorgnissen [...]

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Brief an die Magdeburger Zeitung
20. April 1848

Die Befreiung der wegen Landesverraths verurtheilten Polen ist eine der Errungenschaften des Berliner Märzkampfes, und zwar eine der wesentlichsten, da die constitutionelle Verfassung, die Preßfreiheit und die Maßregeln zur Einigung Deutschlands bereits vor [...]

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Eingabe an König Friedrich Wilhelm IV.
August 1848

E. M. Minister haben der Nationalversammlung in der Botschaft vom [20. Juli 1848] wegen Grundsteuer etc. einen Besteuerungsentwurf vorgelegt, der die Gleichheit vor dem Gesetz aufhebt, indem er an die Stelle einer gleichmäßigen Besteuerung [...]

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Brief an Johanna von Bismarck
23. Juli 1849

Meine geliebte Nanne!
Soeben erhalte ich Dein Briefchen von Freitag, was mich einigermaßen beruhigt, da ich daraus entnehme, daß unser Kleinchen [Marie] nicht die Bräune, sondern den Stickhusten hat, der zwar schlimm, aber nicht so gefährlich wie jene ist. Du armes Lieb [...]

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Aus den 1850er-Jahren

 

FedernSchreibfedern aus dem persönlichen Besitzs Otto von Bismarcks

Brief an Gustav Scharlach
4. Juli 1850

Lieber Scharlach alias G. Giesicke.
Thu’ mir den einzigen Gefallen und sei nicht bös über mein bisheriges die Gränzen der gewöhnlichen Höflichkeit überschreitendes Stillschweigen; Du würdest Mitleid mit mir haben, wenn Du wüßtest, wie faul ich bin, und ich behaupte, daß dies [...]

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Brief an Johanna von Bismarck
28. April 1851

Mein geliebtes Herz, Mutterchens heller Blick, daß ich lange fortbleiben würde, hat diesmal leider Recht gehabt. Ich gehe mit Rochow nach Frankfurt, und leider so schnell, daß ich vorher nicht mehr nach Reinfeld werde kommen können. Den 7. oder 10. [Mai] werde ich in Frankfurt sein müssen und vorher [...]

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Brief an Leopold von Gerlach
19./20. Dezember 1853

Verehrtester Freund,
einige Stunden nach Absendung meines gestrigen Briefes traf der Ihrige vom 14. c. über Cöln hier ein, und ich beeile mich [zu] jenem einige Nachträge zu liefern und meine Bairischen Prädilectionen näher zu [...]

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Brief an Leopold von Gerlach
9. April 1854

Verehrtester Freund,
einige Briefe, die ich aus den ministeriellen Regionen erhalte, beunruhigen mich aufs Aeußerste; ich muß danach annehmen, daß wir uns von Oestreich bereden lassen, mit ihm zusammen [...]

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Brief an Leopold von Gerlach
15. September 1855

Verehrtester Freund,
Ihr Schreiben vom 8. ist mir zugegangen; ich war eher nach Hause gekommen, als ich ursprünglich beabsichtigte, weil unbestimmte Gerüchte nach Paris gelangten, daß Se. Majestät der König schon in [...]

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Brief an Otto von Manteuffel
26. April 1856

E. E. kann ich zwar seit der Zeit, wo ich die Ehre hatte, Sie hier zu sehn, nichts Neues von hier berichten; doch ist das Alte und Bekannte wichtig genug, um mich auf Ihre Nachsicht rechnen zu lassen, wenn ich es nochmals versuche, meine Ansichten über unsre politische Lage [...]

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Brief an Leopold von Gerlach
2. Mai 1857

Verehrtester Freund,
gestern habe ich die Freude gehabt, Ihren Brief vom 29. zu erhalten, und muß meine Antwort leider mit dem Ausdruck meines herzlichen Antheils an Ihren häuslichen Leiden beginnen; ich kann es Ihnen aus eigner [...]

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Brief an Gustav von Alvensleben
5. Mai 1859

Lieber Alvensleben
bei dem angenehmen Eindruck, den mir die heut aus Frankfurt eingehenden Nachrichten geben, denke ich an angenehme Leute u. ergreife die Feder, um Ihnen zu schreiben. Ich war nicht ohne Sorge, denn die Lappen und Garne [...]

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Aus den 1860er-Jahren

Bismarck SchreibmappePersönliche Schreibmappe Otto von Bismarcks

Brief an Leopold von Gerlach
2./4. Mai 1860

[Briefanfang nicht erhalten] … jeder Lüge über mich geglaubt, sie nachgesprochen und ohne eine Frage der Aufklärung an mich zu richten, eine kühle Haltung gegen mich angenommen haben. Ich habe die Erfahrung in den früher intimsten Kreisen gemacht.[...]

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Denkschrift über die deutsche Frage
Oktober 1861

So lange das Bündniß der drei östlichen Großmächte bestand, war die Aufgabe des Deutschen Bundes in der Hauptsache darauf beschränkt, das im Jahre 1815 gegen Frankreich und die Revolution errichtete Defensivsystem zu [...]

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Brief an Malwine von Arnim-Kröchlendorff
20. August 1862

Mein liebes Herz
ich bin in Biarrits hängen geblieben, an der Schwelle der Pyrenäen, die ich vielleicht noch betrete. Das Seebad bekam mir zunächst so ausgezeichnet, daß ich die Abreise von einem Tage zum andern aufschob, obschon ich mich etwas einsam [...]

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Brief an Albrecht von Bernstorff
12. September 1862

Verehrtester Freund und Gönner,
Nachdem ich meine Kur, Gott sei Dank mit sehr günstigem Erfolge, beendigt habe, denke ich morgen wieder in Paris einzutreffen und habe zunächst Ihre Nachsicht anzurufen, weil ich meinen Urlaub schon 6 Tage überschritten; es sei denn, daß Sie die Theorie einiger [...]

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Brief an John Lothrop Motley
17. April 1863

My dear Motley,
Du hast mir eine große Freude gemacht durch Deinen Brief vom 9., und ich werde Dir sehr dankbar sein, wenn Du Wort hältst to write oftener and longer. I hate politics, aber wie Du sehr richtig sagst, like the grocer hating figs, ich bin nichtsdestoweniger [...]

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Brief an Robert von der Goltz
24. Dezember 1863

..... Was die dänische Sache betrifft, so ist es nicht möglich daß der König zwei auswärtige Minister habe, d.h. daß der wichtigste Posten in der entscheidenden Tagesfrage eine der ministeriellen Politik entgegengesetzte immediat bei dem Könige vertrete. [...]

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Bismarcks BriefbeschwererBriefbeschwerer vom Schreibtisch Otto von Bismarcks

Erlass an Karl von Werther
14. Juni 1864

Ich füge meinem heutigen Erlaß noch einige ganz vertraulichen Bemerkungen hinzu, welche Ew. pp. als Anhaltspunkte bei Ihren Besprechungen mit dem Grafen von Rechberg zu dienen bestimmt sind. Ich habe gesagt, daß bei einem kriegerischen Auftreten Englands [...]

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Erlass an Heinrich Alexander von Redern
15. April 1865

Das Gespräch, in welchem Seine Majestät der Kaiser mit Beziehung auf unsere Forderungen in der Schleswig-Holsteinischen Frage die augenblickliche Stellung Preußens zu Öfterreich berührte, hat zu den vorläufigen [...]

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Erlass an Heinrich Alexander von Redern
17. April 1866

Ew. pp. übersende ich anliegend Abschrift einer Depesche, d. d. St. Petersburg, den 30. März / 11. April, worin der Fürst Gortschakow sich über den ersten Eindruck ausspricht, welchen die telegraphische Nachricht von [...]

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Brief an Johanna von Bismarck
9. Juli 1866

Weißst Du noch, mein Herz, wie wir vor 19 Jahren auf der Bahn von Prag nach Wien hier durch fuhrn? Kein Spiegel zeigte die Zukunft, auch nicht, als ich 1852 mit dem guten Lynar diese Eisenbahn passirte. Wie wunderbar romantisch sind Gottes Wege. Uns geht [...]

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1866 Familienalbum Putbus Otto u Johanna Bismarck mit Fuerstin PutbusOtto und Johanna von Bismarck mit Wanda von Putbus (li.), 1866

Diktat, Putbus
30. Oktober 1866

Kennt Savigny die vorhandenen Entwürfe zur Norddeutschen Bundesverfassung? Sie stammen von Hepke, Bucher, Duncker. Er wird sich an denselben klarmachen können, was er daran auszusetzen findet. Sie sind zu zentralistisch bundesstaatlich für den dereinstigen Beitritt der Süddeutschen [...]

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Brief an Karl Friedrich von Savigny
9. Juli 1867

Durch die Mitteilungen, die mir Herr von Thile über seine Korrespondenz mit Ihnen macht, bin iIch genötigt, in Auflehnung gegen das ärztliche Regime, Ihnen geschäftlich zu schreiben. Gewiß war es meine von Seiner Majestät dem Könige gebilligte Meinung, daß die Stellung des Bundeskanzlers, wie [...]

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Erlass an Georg von Werthern
26. Februar 1869

Was Ew. pp. in Ihrem gefälligen Berichte vom 23. d. M. als eine Aufklärung gegenüber meinen Erlasse vom 18. bezeichnen, trifft nicht genau den Gedanken welchen dieser Erlaß zum Ausdruck bringen sollte. Es kam mir darauf an, nicht durch Vorlegung Ihrer Berichte zum Überbringer einer Kritik [...]

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Bismarck Bueste Elisabeth Ney 1867 O 2021 007Otto von Bismarck, Büste von Elisabeth Ney, 1867

Brief an Albrecht von Roon
27. August 1869

Lieber Roon
Ihren Brief vom 23. erhielt ich gestern u[nd] erbrach ihn mit der freudigen Erwartung, welche der lang entbehrte Anblick Ihrer Hand mir in dieser Einsamkeit nach anderen weniger sympathischen Schriftzügen erweckte. Leider sah ich bald, daß es sich um eine [...]

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Aus den 1870er-Jahren

Bismarcks HandschuheDieses Paar Lederhandschuhe trug Otto von Bismarck am Tag des Attentats durch Eduard Kullmann, 13. Juli 1874

Runderlass an die Missionen
18. Juli 1870

Das Auftreten der französischen Minister in den Sitzungen des Senats und des Gesetzgebenden Körpers am 15. d. M. und die dort mit dem feierlichen Charakter amtlicher Erklärungen vorgebrachten Entstellungen der Wahrheit haben den letzten Schleier von den Absichten hinweggenommen, welche [...]

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Brief an Herbert von Bismarck
23. September 1870

Mein geliebter Junge
Ich erhalte heut zwei Briefe von Deiner Mutter vom 15. und 16., aus denen ich mit Kummer entnehme, daß es noch nimmer nicht gut mit Deiner Wunde geht. Du hast an Körperleiden ein schweres Jahr, aber dennoch preise ich dankbar Gottes Schutz, daß Er Dich so [...]

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Brief an König Ludwig II.
27. November 1870


Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König!
Für die huldreichen Eröffnungen, welche mir Graf Holnstein nach Befehl Eurer Majestät gemacht hat, bitte ich Allerhöchstdieselben den ehrfurchtsvollen Ausdruck meines Dankes gnädig entgegennehmen zu [...]

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Kaiserproklamation AusschnittDie Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871). Gemälde von Anton von Werner, 1885 (Ausschnitt)

Brief an Johanna von Bismarck
21. Januar 1871

Mein Liebling
ich habe Dir schrecklich lange nicht geschrieben, verzeih, aber diese Kaisergeburt war eine schwere, und Könige haben in solchen Zeiten ihre wunderlichen Gelüste, wie Frauen bevor sie der Welt hergeben was sie doch nicht behalten [...]

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Brief an Kaiser Wilhelm I.
11. Juni 1871

Eure Majestät haben durch Allerhöchstdero Ordre vom gestrigen Tage die huldreichen Intentionen bestätigt, von welchen Eure Majestät mir bereits mündlich Kenntniß zu geben geruht hatten. Indem ich meinen ehrfurchtsvollen Dank wiederholt Eurer Majestät zu Füßen lege, freue ich [...]

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Brief an Hans Lothar von Schweinitz
20. Oktober 1871

Vertraulich. Ew. pp. erwähnen in dem gefälligen Bericht vom 18ten d. Mts. No. 280, daß S. K[öni]gl[iche]. Hoh[eit]. der Kronprinz von Sachsen während Seiner Anwesenheit in Wien bei Ihnen keine Demarche gemacht habe. Ich glaube, daß ein erster Schritt des [...]

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Brief an Kaiser Wilhelm I.
1. Januar 1872

Ew. Kais. und K. Majestät haben die Gnade gehabt, das Exposé des Kriegs-Ministers vom 16. December über die Frage der Bewaffnung der Armee mir durch den General von Trescow, welchem ich dasselbe bereits wieder zugestellt habe, mittheilen zu lassen. Indem ich für diese [...]

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Arbeitszimmer Bismarck UhrTischuhr aus dem Arbeitszimmer Otto von Bismarcks

Brief an Joseph von Brassier
16. Februar 1872

Ew. pp. werden, wie ich voraussetzen darf, den Verhandlungen des Hauses der Abgeordneten über das Schul-Aufsichts-Gesetz in den öffentlichen Blättern gefolgt sein. Dieselben haben ein höheres Interesse dadurch erlangt, daß sie Gelegenheit gegeben haben, das [...]

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Brief an Albrecht von Roon
13. Dezember 1872

Lieber Roon
auf Ihren amtlichen Brief vom 10ten antworte ich jetzt nicht, sondern melde Ihnen nur, daß ich morgen in Berlin einzutreffen hoffe. Ich reise, nicht weil ich mich gesund fühle, sondern weil ich für Pflicht halte, die Situation mit Sr. Majestät und mit Ihnen [...]

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Brief an Kaiser Wilhelm I.
27. Juli 1874

Eure Majestät
wollen huldreichst verzeihn, daß ich meinen ehrfurchtsvollen Dank für das gnädige Schreiben vom 17. zurückgehalten, bis ich selbst die Feder führen kann; es geht noch schlecht, aber doch so viel, daß ich selbst schreiben kann, wie sehr mich Eurer Majestät Worte erfreut [...]

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Brief Bernhard von Bülows an Clodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst
28. Dezember 1875

Ganz vertraulich. Der Herr Reichskanzler hat von der mit gesandtschaftlichem Berichte vom 22. d. Mts. übersandten Aufzeichnung des Dr. Budde über sein Gespräch mit Herrn Thiers mit großem Interesse Kenntniß genommen. [...]

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Diktat
9. Dezember 1876

Der Brief des Kaisers Alexander vom 2. d. M. ist ein für so wichtige Verhältnisse ziemlich unklares und in sich widerspruchsvolles Aktenstück; der richtige Ausdruck des seit Monaten uns gegenüber vom Fürsten Gortschakoff ins Werk gesetzten Versuches das politische Gewicht [...]

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Brief Herbert von Bismarcks an Bernhard von Bülow (Kissinger Diktat)
15. Juni 1877

Eurer Excellenz
beehre ich mich beigehend den Petersburger Bericht Nr. 189 zurückzureichen und darauf bezügliches Diktat des Reichskanzlers ganz gehorsamst einzureichen. Fürst Bismarck bittet Eure Excellenz Herrn von Schweinitz im [...]

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Kissinger Diktat aKissinger Diktat (1. Seite), 15. Juni 1877

Brief an Bernhard von Bülow
11. Mai 1878

Sollte man nicht von dem Attentat [auf Kaiser Wilhelm I.] Anlaß zu sofortiger Vorlage gegen Socialisten und Presse nehmen? Bitte Graf zu Eulenburg zu fragen.

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Brief an König Ludwig II.
4. August 1879

Allerhöchster König,
Allergnädigster Herr!
Die huldreiche Anerkennung, welche Ew. Majestät mir in Allerhöchstdero Schreiben vom 29. v. M. aussprechen, macht mich sehr glücklich und bin ich insbesondere dankbar für die Nachsicht, mit welcher Ew. M. die Schwierigkeiten [...]

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Brief an Bernhard von Bülow
31. August 1879

Verehrtester Freund,
Ich habe für meine Pflicht gehalten, bei großer körperlicher Schwäche und geistig entmuthigt durch die Symptome, die ich habe, die Anlage zu Papier zu bringen, und empfehle sie Ihrer pfleglichen Fürsorge, um womöglich einen Eindruck auf den [...]

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Aus den 1880er-Jahren

Bismarcks BrilleOtto von Bismarcks Brille

Brief an Heinrich von Tiedemann
18. November 1880

Brief von gestern Abend gelesen. Bitte dahin zu wirken, daß bei der Discussion über die Juden-Interpellation Regierungsseitig nicht etwa, auch nicht in der allermindesten Form, für Stöcker [Adolf Stoecker] eingetreten wird.

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Brief an Kaiser Wilhelm I.
11. Januar 1881

Bei den Verhandlungen über das Gesetz, betreffend die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie, ist sowohl von den verbündeten Regierungen als auch aus der Mitte des Reichstags die Nothwendigkeit betont [...]

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Brief an Kaiser Wilhelm I.
15. Juni 1881

Eurer Majestät hat Graf Limburg-Stirum am 7. d. Mts. vor Allerhöchstdero Abreise über die geheimen Vertragsverhandlungen zwischen den drei Kaiserhöfen allerunterthänigsten Vortrag gehalten. Damals bestanden, abgesehen von einzelnen Bedenken redaktioneller Bedeutung, zwei wesentlichere Differenzpunkte zwischen St. [...]

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Brief an Friedrich Wilhelm
19. Dezember 1882

Graf Hatzfeldt hat mir das Privatschreiben aus Rom mitgetheilt, welches Euere Kaiserliche und Königliche Hoheit die Gnade gehabt haben, ihm zu übersenden. Ich halte die darin gegebene Characteristik des jetzigen Papstes für vollkommen zutreffend, aber sie hat weniger einen politischen Werth, als den einer naturgeschichtlichen [...]

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Brief am Kaiserin Augusta
10. Februar 1883

Allerdurchlauchtigste Kaiserin,
Allergnädigste Königin und Frau,
Euerer Majestät erlaube ich mir für die huldreiche Uebersendung der gekrönten Preisschrift ,,Das rothe Kreuz in Deutschland“ meinen allerunterthänigsten Dank zu sagen. Die Ansicht, von der der Verfasser ausgeht, daß die staatlichen Vorrichtungen für die Pflege der [...]

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Brief an Julius von Rechenberg
8. Mai 1883

Die ergebenst hier beigefügten Schriftstücke sind mir durch Vermittelung des Ksl. Botschafters in St. Petersburg zugegangen. Sie betreffen die Bewegung deutscher Colonisten in dem vormaligen Königreich Polen und im Gouvernement Volhynien und sind in dem Regierungsboten vom 6. April/25. März d. J. zum Theil auf Grund von Mittheilungen veröffentlicht, die [...]

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StulpenstiefelOtto von Bismarcks Stulpenstiefel

Brief an Kaiser Wilhelm I.
22. Oktober 1883

Im Begriff mein hier beiliegendes ehrfurchtsvolles Schreiben vom 20. d. Mts. abzusenden, erhielt ich gestern Abend Euerer Majestät huldreiches Handschreiben vom 19. d. Mts. und beehre mich ersterem in Folge dessen Nachstehendes hinzuzufügen. Die beiden gleichfalls anliegenden Berichte des Prinzen Reuß vom 16. d. Mts. betreffen dieselben Fragen, welche das hierbei ehrfurchtsvoll [...]

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Brief an Heinrich zu Reuß
9. April 1884

Ich verstehe nicht recht, in welcher Absicht der Graf Kálnoky an die Mittheilung, wie befriedigt der Kaiser Franz Joseph über die Verlängerung des geheimen Vertrages ist, die pessimistischen Auslassungen geknüpft hat, die in Eurer Durchlaucht geheimen Bericht vom [...]

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Brief an Wilhelm Lippert
24. April 1884

According to statements of Mr. Luederitz colonial authorities doubt as to his acquisitions north of Orange river being entitled to German protection. You will declare officially that he and his establishments are under protection of the Empire.

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Weisung
12. Oktober 1884

Bei Mittheilung der Anlage nebst Marginalien nach Paris bittet S. D., H. v. Rotenhan anzuweisen, sich H. Ferry gegenüber folgendermaßen zu äußern: [„]Wenn es sich bestätige, wie es jetzt schon ziemlich gewiß zu sein scheine, daß England überhaupt nicht an [...]

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Brief an Caspar Berg
19. November 1884

Ihre telegraphische Begrüßung ist mir ein erfreuliches Zeichen, daß die Bestrebungen der verbündeten Regierungen zur Verbesserung des Looses der Arbeiter in Ihrem Verein einem richtigen Verständniß begegnen. Ich vertraue darauf, daß die siegreiche Kraft der Wahrheit [...]

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Brief von Franz von Rottenburg an Otto Hellwig
21. Januar 1885

Euer Hochwohlgeboren bittet der Herr Reichskanzler, ihm einen Entwurf zu einem Erlaß an die Kaiserlichen Botschafter und Gesandten betreffend die Einführung eines Normalarbeitstages vorzulegen. In demselben wird Folgendes auszuführen sein: Unter den Petitis der arbeitenden Bevölkerung [...]

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RauechergefaesseRauchgefäße, ein Geschenk an Otto von Bismarck

Brief an Kaiser Wilhelm I.
27. Mai 1885

Euere Kaiserliche und Königliche Majestät dürften in jüngster Zeit wiederholt in unseren Blättern Artikel der „Times“ erwähnt gefunden haben, in welchen mit einem gewissen Ungestüm an Deutschland die Zumuthung gerichtet wurde, in dem afghanischen Conflikte als Friedensstifter aufzutreten [...]

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Brief an Emil von Albedyll
16. Juli 1885

Ich bin, wie Sie richtig voraussetzten, am 7. im Neuen Palais gewesen, und S. K. H. hat Sich zu mir in demselben Sinne wie zu Ihnen in sehr gnädiger Form und mit rückhaltlosem Vertrauen auf einem Spaziergange im Garten ausgesprochen. Ich freute mich von Herzen über das Wohlwollen, welches [...]

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Randbemerkung
August 1885

Vielleicht ist noch Andres zu wünschen; aber wir gefährden alles, wenn wir mehr erstreben als wir ohne Kriegsschiffe dort halten und haben können. nur kein Colonial-Chauvinismus!

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Brief an Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst
21. September 1885

Die Beunruhigung, mit welcher nach Ew. pp. Bericht No 236 vom 14. cr. die große Masse der französischen Bevölkerung einem deutsch-spanischen Kriege entgegensieht, hält der Herr Reichskanzler für berechtigt. Der Eindruck welchen die spanische Episode bei ihrem ersten Erscheinen auf die Franzosen [...]

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Bismarck TyrasDie Statue zeigt Tyras, den Lieblingshund Otto von Bismarcks.

Diktat
9. Dezember 1885

Die Aeußerung Lord Randolph Churchill’s bezüglich einer Allianz mit Deutschland verstehe ich nicht: es ist mir nie ein Angebot gemacht, das ich hätte ablehnen können. Die Correspondenz zwischen Lord Salisbury und mir hat sich auf je einen Brief beschränkt; meine Antwort auf seinen mir im Juni durch Baron Plessen überbrachten Brief war vom [...]

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Brief an Kaiser Wilhelm I.
27. Januar 1886

In der Thronrede, mit welcher der jetzt versammelte Landtag eröffnet worden, ist darauf hingewiesen, daß das Zurückdrängen des deutschen Elements durch das polnische in einigen östlichen Provinzen der Monarchie der Regierung die Pflicht auferlege, Maßregeln zu treffen, welche den Bestand und die [...]

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Brief von Herbert von Bismarck an Paul von Hatzfeldt
23. Oktober 1886

Sicher.
Der Herr Reichskanzler hat aus Ew. pp. gefälligem Bericht No 329 mit Befriedigung ersehen, daß die englische Regierung nach Ihrem Eindruck bereit ist, uns in den colonialen Fragen entgegenzukommen; Seine Durchlaucht theilt durchaus Ew. pp. Ansicht, daß unsere Colonial- [...]

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Brief an Kaiser Wilhelm I.
13. Juli 1887

Euerer Majestät melde ich allerunterthänigst, daß ich vorgestern Abend von Friedrichsruh hier eingetroffen bin, und morgen früh mit allerhöchster Genehmigung meine Reise nach Varzin fortzusetzen beabsichtige. Ich bin sehr erfreut über die günstigen Nachrichten, die ich hier über Eurer Majestät Befinden aus Ems [...]

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Pfeife kleine GroesseEine der Pfeifen Otto von Bismarcks

Brief an Kaiser Wilhelm I.
26. September 1887

Eurer Majestät danke ich in Ehrfurcht für das huldreiche Handschreiben zum 23 c. und für das gnädige Geschenk der Abbildung des Palais, in welchem ich so viele Jahre hindurch die Ehre gehabt habe, Vortrag zu halten und die Allerhöchsten Befehle entgegenzunehmen. Eine besondre Weihe erhielt der Tag für mich [...]

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Brief an Robert Salisbury
22. November 1887

Monsieur le Marquis,
Dans les pourparlers qui ont eu lieu entre Votre Excellence et le comte Hatzfeldt afin de préciser l’appréciation anglaise de l’entente austro-italienne par rapport aux intérêts communs que ces deux Puissances ont en Orient, j’ai puisé la conviction qu’un échange d’idées direct entre [...]

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Brief an Heinrich zu Reuß
27. Dezember 1887

Geheim.
Der Oesterreichisch-Ungarische Botschafter hat den zu Euerer Durchlaucht vertraulicher Kenntnißnahme abschriftlich mit meinen Marginalien hier beigefügten Erlaß des Grafen Kálnoky vom 22. cr. zu meiner Kenntniß gebracht. Die im österreichischen [...]

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Brief an Kronprinz Wilhelm
9. Mai 1888

Aus Ew. Kaiserl[iche]. Hoheit Randbemerkungen zu dem Wiener Bericht vom 28. April und zu meiner Antwort auf denselben vom 3. Mai ersehe ich, daß Höchstdieselben mit der bisher nach den Intentionen des hochseligen Kaisers geführten Politik nicht einverstanden sind, sondern mehr [...]

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Motive
14. Januar 1889

Die leitenden Grundsätze der Deutschen Kolonial-Politik, wie sie 1884 und 1885 in amtlicher Erörterung die Zustimmung des Reichstages erhalten haben, bilden auch gegenwärtig die Richtschnur für das Verhalten der Kaiserlichen Regierung bei überseeischen Unternehmungen von [...]

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Brief an das Preußische Staatsministerium
13. Februar 1889

Dem Votum des Herrn Ministers des Innern vom 29. Januar d. J. trete ich darin bei, daß der Versuch, an die Stelle des jetzt gültigen Gesetzes über die Socialdemokratie etwas Anderes zu setzen, wenn er überhaupt gemacht werden soll, noch [...]

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Aus den 1890er-Jahren

 

Persoenliche GebrauchsgegenstaendeGarderobenständer aus dem Herrenhaus in Friedrichsruh mit dem Regenmantel Otto von Bismarcks

Brief an Kaiser Wilhelm II.,
18. März 1890

Bei meinem ehrfurchtsvollen Vortrage am 15. d. M. haben Euere Majestät mir befohlen, einen Ordre-Entwurf vorzulegen, durch welchen die Allerhöchste Ordre vom 8. September 1852, welche die Stellung des Ministerpräsidenten seinen Collegen gegenüber . [...]

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Brief an Kaiser Wilhelm II.
22. März 1890

Allerdurchlauchtigster Kaiser,
Allergnädigster König und Herr!
Euerer Majestät danke ich in Ehrfurcht für die huldreichen Worte, mit denen Allerhöchstdieselben meine Verabschiedung begleitet haben, und fühle mich hochbeglückt durch die [...]

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