Reden, Gespräche und Artikel

    Politische Kommunikation

     

    In Reden, Gesprächen und Zeitungsartikeln hat Bismarck immer wieder seine Ansichten und Ziele ausführlich dargelegt. Diese Auswahl seiner politischen Kommunikation erlaubt tiefe Einblicke in die Vielfalt wie auch in zahlreiche Detailfragen der Regierungsgeschäfte.

    Rede im Ersten Vereinigten Landtag, Berlin
    17. Mai 1847

    Liberal gesinnte Abgeordnete meinten, das preußische Volk sei 1813 nicht nur im Kampf gegen Napoleon einig gewesen, sondern habe auch um innere Reformen gerungen. Bismarck widerspricht: Die „Bewegung des Volkes“ habe allein den Grund der „Mißhandlung und Erniedrigung“ durch „einen fremden Gewalthaber“ gehabt.

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    Rede im Ersten Vereinigten Landtag, Berlin
    15. Juni 1847

    In einer Debatte über ein neues preußisches Judengesetz betont Bismarck, „kein Feind der Juden“ zu sein. Er verwehrt ihnen aber das Recht, „in einem christlichen Staate ein obrigkeitliches Amt zu bekleiden“. Gleichzeitig fordert er sie auf, „die Schranken nieder[zu]reißen, die sie von uns trennen“.

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    Artikel in der Kreuzzeitung
    11. Juli 1848

    Nach Ausbruch der Revolution wettert Bismarck gegen die Ausweitung des aktiven und passiven Wahlrechts. Die „Wohlfahrt Preußens und Deutschlands“ dürfe nicht in die Hand von Bürgern gelegt werden, „welchen selbst die ersten Anfänge, nicht nur der politischen, sondern jeglicher Bildung fehlen.“

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    Artikel in der Kreuzzeitung
    31. August 1849

    Am 25. August 1849 kämpft Josef Maria von Radowitz im Preußischen Abgeordnetenhaus für die Gründung eines konstitutionellen Bundesstaates mit Preußen als Vormacht. Trotz aller Kritik am Plan des Beraters von König Friedrich Wilhelm IV. beschreibt Bismarck einfühlsam, wie die Rede Beifallsstürme „in pyramidaler Höhe“ ausgelöst habe.

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    Rede im Preußischen Abgeordnetenhaus, Berlin
    3. Dezember 1850

    Mit der „Olmützer Punktation“ vom 29. November 1850 legen Preußen und Österreich ihren Streit über die Neugestaltung des Deutschen Bundes bei. Im Gegensatz zu den Liberalen und manchem Konservativen stimmt Bismarck der Einigung zu. Zugleich empfiehlt er für die Zukunft eine Machtpolitik, deren „einzig gesunde Grundlage […] der staatliche Egoismus“ sei.

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    Gespräch mit Regierungsrat Robert von Keudell in St. Petersburg
    Mitte März 1862

    Bismarck hält das Jägerleben für „das dem Menschen natürliche“. Er preist die Jägerparadiese in den Urwäldern Russlands. „In Deutschland gibt es zwar keine großen Urwälder mehr, aber doch herrliche Waldungen in Masse, wo man Erquickung und Stärkung finden kann.“

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    Rede in der Budget-Kommission des Preußischen Abgeordnetenhauses, Berlin
    30. September 1862

    Nach der Ernennung zum Ministerpräsidenten schaltet sich Bismarck in den Streit zwischen dem Parlament und dem König über die Finanzierung einer Heeresvermehrung ein. Er zielt darauf ab, den Konflikt durch die Beschwörung einer aktiven Machtpolitik zu relativieren. „Nicht durch Reden und Majoritätsbeschlüsse werden die großen Fragen der Zeit entschieden […], sondern durch Eisen und Blut.“

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    Rede im Preußischen Abgeordnetenhaus, Berlin
    1. September 1866

    Kurz nach dem Sieg im Krieg gegen Österreich schlägt Bismarck dem Parlament eine Beilegung des Verfassungskonflikts über die Heeresvermehrung vor. In einer „Indemnitätsvorlage“ (Schadloshaltung) bittet er um die nachträgliche Zustimmung zu der seit 1862 ohne haushaltsrechtliche Grundlage betriebenen Regierungspolitik.

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    Rede im Reichstag des Norddeutschen Bundes, Berlin
    11. März 1867

    Bismarck wirbt für die Annahme der ganz wesentlich vom ihm entworfenen Verfassung des Norddeutschen Bundes. „Wir wollen den Grad von Freiheitsentwicklung, der mit der Sicherheit des Ganzen nur irgend verträglich ist.“ Eile sei aber geboten. „Setzen wir Deutschland, sozusagen, in den Sattel! Reiten wird es schon können.“

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    Gespräch mit dem Abgeordneten Eduard von Bethusy-Huc, Berlin
    März 1867

    Bismarck hält einen Krieg gegen Frankreich innerhalb der nächsten fünf Jahre für unvermeidlich. Einen Präventivkrieg lehnt er aber entschieden ab. „Nur für die Ehre des Landes – nicht zu verwechseln mit dem sogenannten Prestige – nur für die vitalsten Interessen darf ein Krieg begonnen werden.“

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    Emser Depesche
    13. Juli 1870

    In einer zur Veröffentlichung gedachten Mitteilung gibt Bismarck eine diplomatische Depesche über ein Gespräch des preußischen Königs mit dem französischen Botschafter auf der Kurpromenade von Ems wieder. Graf Benedetti habe verlangt, dass Preußen der Kandidatur eines Hohenzollern für den spanischen Thron „für alle Zukunft“ entsage. Wilhelm I. habe dies abgelehnt und ihm mitteilen lassen, dass er ihm nichts weiter zu sagen habe.

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    Tischgespräch mit Mitarbeitern, Versailles
    30. Januar 1871

    Bismarck berichtet über seine Verhandlungen mit Frankreichs Außenminister Jules Favre über die Ausführung der am 28. Januar unterzeichneten Waffenstillstandskonvention. Eindringlich habe er ihm vor Augen geführt, dass Konsequenz in der Politik leicht zu „Eigensinn und Selbstwilligkeit“ führe. Man müsse „seinem Vaterlande nach den Umständen dienen, nicht nach seinen Meinungen.“

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    Rede im Reichstag, Berlin
    2. Mai 1871

    Bismarck begründet die Annexion von Elsass-Lothringen mit der Notwendigkeit „ein starkes Glacis“ für den Fall zu schaffen, dass Frankreich „bei eigener Erstarkung oder im Besitz von Bundesgenossen uns den Handschuh wieder hinwerfen sollte.“ Für die Zukunft bestehe die Aufgabe, dem Elsass jenes Maß an Freiheit zuzugestehen, „was überhaupt mit der Ordnung des Gesamtstaatswesens verträglich ist.“

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    Gespräche in einer parlamentarischen Soiree, Berlin
    5. Mai 1872

    Bismarck äußert sich ernst und verstimmt über die allgemeine politische Lage. „Mein Schlaf ist keine Erholung, ich träume weiter, was ich wachend denke, wenn ich überhaupt einschlafe. Neulich sah ich die Karte von Deutschland vor mir, darin tauchte ein fauler Fleck nach dem anderen auf und blätterte sich ab.“

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    Rede im Reichstag, Berlin
    14. Mai 1872

    Bismarck lehnt die Anregung der Liberalen zur Einsparung der diplomatischen Vertretung beim Vatikan ab. Er sieht aber auch keine Möglichkeit zu einer Annäherung an die Kurie. Im Konflikt mit der katholischen Kirche nachzugeben, kommt für ihn dem Bittgang des Königs Heinrich IV. zu Papst Gregor VII. im Jahre 1077 gleich. „Seien Sie außer Sorge: Nach Kanossa gehen wir nicht – weder körperlich noch geistig!“

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    Rede im Preußischen Abgeordnetenhaus, Berlin
    16. Januar 1874

    Bismarck empfindet die Menge der veröffentlichten Vorwürfe und Verleumdungen gegen ihn als so groß, dass für die Widerlegung ein ganzes Ministerium errichtet werden müsse. In seinem politischen Leben sei ihm stets „die Ehre zuteil geworden, sehr viele Feinde zu haben.“ Von der Garonne bis zur Weichsel, vom Belt bis zum Tiber gelte er wohl als „die am stärksten und – ich behaupte stolz! – die am besten gehaßte Persönlichkeit“ Deutschlands.

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    Gespräch mit dem Landrat Christoph von Tiedemann, Berlin
    18. Januar 1875

    Bismarck klagt über die Auswüchse des „bureaukratischen Dekretieren[s]“ durch die öffentliche Verwaltung. Ein Kreisschulinspektor in Hinterpommern habe die Toilette einer Dorfschule mit hohem Kostenaufwand zementieren und mit Ventilatoren einrichten lassen. Doch nun verrichteten die Kinder der Bauern und Tagelöhner „ihre Bedürfnisse überall, nur nicht dort“. Denn sie scheuten sich, das Gebäude zu verunreinigen.

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    Rede im Reichstag, Berlin
    5. Dezember 1876

    Vor dem Hintergrund eines drohenden russisch-österreichischen Krieges auf dem Balkan beschwört Bismarck das Dreikaiserbündnis von 1873. Zugleich rät er von einem aktiven Eingreifen in die „orientalische Frage“ ab, „so lange ich in dem Ganzen für Deutschland kein Interesse sehe, welches auch nur […] die gesunden Knochen eines einzigen pommerschen Musketiers wert wäre.“

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    Rede im Reichstag, Berlin
    19. Februar 1878

    Angesichts der drohenden Gefahr eines europäischen Krieges erklärt Bismarck sich bereit, eine internationale Konferenz einzuberufen. Bei der Vermittlung des Friedens beabsichtigt er im Falle divergierender Ansichten, nicht die Rolle eines Schiedsrichters zu spielen, sondern die „eines ehrlichen Maklers, der das Geschäft wirklich zustande bringen will.“

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    Rede im Reichstag, Berlin
    17. September 1878

    In der ersten Lesung des Sozialistengesetzes attackiert Bismarck „die bis zum Königsmord gesteigerten Bestrebungen“ der Sozialdemokratie August Bebels. Zugleich erinnert er höchst positiv an die Gespräche mit Ferdinand Lassalle 1863/64 über die Verbesserung des Loses der Arbeiter.

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    Reden im Reichstag, Berlin
    8. Mai 1879


    Bismarck verteidigt die neue Zollpolitik, von der Landwirtschaft und Industrie, Stadt und Land profierten. Laskers Gegenargumente seien nicht sachlich, sondern „ad hominem“, aber daran sei er, Bismarck, gewöhnt.

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    Äußerung gegenüber dem russischen Botschafter Peter Saburow, Berlin
    Ende Januar 1880

    Unter allen europäischen Mächten in einem Bündnis mit Österreich und Russland „selbdritt“ zu sein, entspricht Bismarcks Ideal.

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    Rede im Reichstag, Berlin
    2. April 1881


    Bismarck hat von Anfang an als Gegenstück zur staatlichen Repressionspolitik gegenüber sozialistischen Bestrebungen eine positive staatliche Sozialpolitik ins Auge gefasst. Wer daher jetzt die staatlich gelenkte Sozialpolitik mit den „römischen Kornverteilungen an den süßen Pöbel“ vergleiche, sei zynisch.

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    Äußerung gegenüber dem Schriftsteller Moritz Busch, Berlin
    26. Juni 1881

    Der durch die Invaliditätsversicherung betriebene „Staatssozialismus“ werde sich als richtige Politik durchsetzen, auch „wenn ich tot bin“.

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    Rede im Reichstag, Berlin
    12. März 1885

    Bismarck verteidigt die neue Kolonialpolitik der Reichsregierung. Die Gebiete in Afrika würden sich wirtschaftlich rentieren: In Kamerun werde Baumwolle attraktiv werden, in Südwest-Afrika seien Bergbaugewinne zu erwarten. Dass davon zuerst reiche Unternehmer profitierten, störe ihn nicht, denn sie „sind doch sozusagen auch Menschen, ja sogar Deutsche.“ Ihr Gewinn bringe einen Prosperitätszuwachs für alle.

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    Äußerung gegenüber Ferdinand Philipp
    27. Oktober 1885

    Eine große Nation sei nur monarchisch zu regieren. Ob durch Erbmonarchie oder Wahl, sei dabei gleichgültig.

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    Rede im preußischen Herrenhaus, Berlin
    23. März 1887

    Mit dem Papst werde man die Schwierigkeiten des Kulturkampfs beenden können. Schwieriger, wenn nicht unmöglich, werde eine Aussöhnung mit dem Zentrum. Dieses habe sich von einer konfessionellen Partei zu einer regierungsfeindlichen Kraft entwickelt und scheue auch nicht vor Bündnissen mit Linksliberalen oder den Sozialisten zurück, die ihm weltanschaulich entgegenstünden.

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    Gespräch mit dem italienischen Ministerpräsidenten Francesco Crispi, Friedrichsruh
    Oktober 1887

    Bismarck betont seine Liebe zu „großen Bäume, das sind Ahnen“. Auf den Besitz des Sachsenwaldes lege er größeren Wert als auf seinen Fürstentitel. Von seinen Wohnsitzen sei Friedrichsruh für ihn der „bequemste“, weil er auf dem Lande leben und zugleich die Regierungsgeschäfte „in der Hand halten“ könne. „Wir sind nur vier Stunden vom Reichskanzleramt entfernt.“

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    Äußerung gegenüber dem preußischen Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Robert Lucius von Ballhausen, Berlin
    4. Juni 1888

    Bismarck werde seine Entlassung auch dann nicht akzeptieren, wenn sie ihm ins Haus geschickt werde – er werde nicht gegenzeichnen! Wenn er sich so leicht zum Rücktritt hätte drängen lassen, hätte „er nie etwas durchgesetzt“.

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    Konzept Bismarcks für einen Artikel in der Norddeutsche Allgemeinen Zeitung
    15. Oktober 1888

    Es gebe „demokratische Tendenzen“, die versuchten, die politischen Hauptlinien der verstorbenen Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich III. „nach Möglichkeit zu verschmelzen“. Ihre politischen Einstellungen seien allerdings ausgesprochen verschieden gewesen – eine „natürliche Konsequenz des monarchischen Prinzips“.

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    Konzept für einen Zeitungsartikel
    Juni 1889

    Die deutschen Kolonialbestrebungen leiden nach Bismarcks Ansicht darunter, dass Kapital und Risikobereitschaft nicht wie in England miteinander einhergehen. Das hat nach seiner Einschätzung mit dem deutschen Neid auf Reichtum zu tun. Sobald Bankiers ihr Vermögen neidloser gegönnt werde, würden sie ebenso großen Unternehmergeist in Übersee zeigen wie Engländer.

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    Gespräch mit dem sächsischen Gesandten Wilhelm von Hohenthal, Berlin
    30. Januar 1890

    Wenn sich Wilhelm II. weiter von Personen beraten lasse, denen die Befugnis dazu fehle, werde Bismarck zurücktreten. Er sei 75 Jahre alt und habe „Verdienste, die auch von seinen Gegnern anerkannt würden“. Die Meinungsverschiedenheit mit Kaiser in der Arbeiterfrage verstärkten seinen Wunsch, das Amt des Ministerpräsidenten abzugeben, sich auf das „‚Altenteil‘, die auswärtige Politik und die Führung der preußischen Stimme im Bundesrate zurückzuziehen“.

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    Gespräch mit dem Korrespondenten des New York Herald, Friedrichsruh
    23. April 1890

    Ungleichheit unter den Menschen ist nach Bismarcks Ansicht der Motor jeden Fortschritts. Der Sozialismus sei keine Lösung, er lähme wie die Sklaverei jeden Antrieb. Der Kampf zwischen Arbeit und Kapital müsse immer weiter gehen und dürfe trotz aller Siege der Arbeiter nicht endgültig zu ihren Gunsten entschieden werden, denn würde „die menschliche Tätigkeit zu einem Stillstand kommen“.

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    Konzept Bismarcks für einen Artikel für die „Hamburger Nachrichten“
    28. Dezember 1890

    Die Redaktion der „Hamburger Nachrichten“ befinde sich nicht in Friedrichsruh. Aber: Seine „geschichtliche Stellung“ würde Bismarck eher gefährden, wenn er seine Jahrzehnte lang öffentlich vertretenen Ansichten nun stillschweigend aufgebe. Als Reichskanzler sei er stets gegen eine Verquickung von Wirtschaftlichem und Politischem eingetreten.

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    Ansprache an den Vorstand des Kieler konservativen Vereins, Friedrichsruh
    14. April 1891

    Bismarck freue sich, einen konservativen Verein zu begrüßen, denn auch er sei stets konservativen Linien gefolgt. Das bedeute nicht, nichts ändern zu wollen, aber sein Grundsatz laute schon immer: „Quieta non movere, das heißt, was ruhig liegt, nicht stören“.

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    Gespräche mit dem Gymnasiallehrer Horst Kohl, Friedrichsruh
    26./27. November 1891

    Der Inhalt seines Abschiedsgesuches mache Fehler der deutschen Politik für das Ausland sichtbar, deshalb werde er es nicht publizieren. Die Idee des Redigierens der Emser Depesche sei ihm bei einem bedrückten Abendessen mit Moltke und Roon gekommen. Als die Aussicht auf eine französische Kriegserklärung binnen Tagesfrist ihnen klar geworden sei, hätten sie mit Appetit gespeist.

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    Gespräch mit dem englischen Schriftsteller William Harbutt Dawson, Friedrichsruh
    18. April 1892


    Bismarck hätte lieber „an Stelle des Armengesetzes ein Staatsgesetz“ gehabt, „das dem Arbeiter für sein Alter statt der Armenversorgung eine Pension sichern sollte, die ihm bis zum Tod ein unabhängiges Dasein ermöglicht.“ Seiner Meinung nach hat jeder Arbeiter das Recht auf ein Existenzminimum, das ihm vom Staate eben in seiner Eigenschaft als Arbeiter gewährt werden sollte..

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    Konzept Bismarcks eines Artikels für die „Hamburger Nachrichten“, Kissingen
    19. Juli 1892


    Nicht allein ihm gegenüber, sondern auch für die österreichisch-ungarische Aristokratie, die die Hochzeitsfeierlichkeiten für Herbert von Bismarck und Marguerite von Hoyos ausrichtete, sei es eine „zu Recht empfundene Kränkung“ gewesen, dass die deutschen Gäste die zuerst angenommenen Einladungen wieder hätten ausschlagen müssen.

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    Ansprache auf dem Markt in Jena
    31. Juli 1892

    Die Notwendigkeit der Kriege gegen Österreich und gegen Frankreich erscheint Bismarck auch in der Rückschau nachvollziehbar. Aber „weitre Kriege führen“, sei falsch. „Wir haben in ihnen nichts zu erstreben. Ich halte es für frivol oder ungeschickt, wenn wir uns in weitre Kriege hineinziehn lassen, ohne durch fremde Angriffe dazu gezwungen zu werden.“

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    Konzept für einen Artikel in den „Hamburger Nachrichten“
    14. Oktober 1892


    Es liege im Reichsinteresse, dass die Beziehungen zwischen Kaiser und König möglichst eng blieben. Der Reichskanzler als Minister des Auswärtigen und die dualistische Stellung des preußischen Kriegsministers erleichtere nicht nur, sondern gebiete beider politische „Intimität wenn nicht die Identität“.

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    Gespräch mit Eugen Wolf, Friedrichsruh
    19. März 1894


    Der Kaiser kenne Bismarcks Maß beim Weintrinken nicht: Wenn eine Flasche geöffnet sei, trinke er nicht „jeden Tag ein Likörgläschen davon […]. Wenn ich einmal ansetze, dann trinke ich aus.“ Zudem vertrage er anders als Wilhelm II. keinen „deutsche[n] Champagner“. Als der Kaiser ihm solchen angeboten habe, sei die ablehnende Antwort gewesen: „Majestät, der Patriotismus geht bei mir nur bis an den Magen.“

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    Ansprache an die Mitglieder der nationalliberalen Partei des Reichstags
    20. April 1894


    Die Reichsverfassung sei ihm nicht „auf den Leib geschnitten“ gewesen, auch sein Nachfolger Caprivi könne mit ihr gut regieren. Eine wichtige Aufgabe des Reichstags seien nun die Krisen der Landwirtschaft. Auch der Umgang mit der Sozialdemokratie und „die polnische Frage“ erforderten Aufmerksamkeit. Einen Krieg erwarte er nicht, da in allen Ländern noch das Schießpulver verbessert werde.

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    Ansprache an die Vertreter der Lehrkörper der Universitäten und Technischen Hochschulen des Deutschen Reichs, Friedrichsruh
    1. April 1895

    Bismarck sei in außenpolitischer Hinsicht stolz darauf, dass seit der Reichsgründung Frieden herrsche, und er freue sich in innenpolitischer Hinsicht, dass seine politischen Gegner ihm noch immer grollten. „Dieser fortdauernde Zorn ist mir also eine befriedigende Quittung, daß die Herrn Siegesbewußtsein nicht haben.“

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    Gespräch mit Kaiser Wilhelm II., Friedrichsruh
    16. Dezember 1895


    Helmuth von Moltke d. J. berichtet ausführlich vom Besuch Kaiser Wilhelm II. und dem Tischgespräch. Bismarck meint, dass nach seiner Erfahrung ein König seine Minister als Bollwerk gegen die politischen Anfechtungen des Tages brauche..

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    Gespräch mit dem Vizekönig Li Hongzhang, Friedrichsruh
    25. Juni 1896

    Bismarck betont, dass er sich nicht mehr um politische Geschäfte kümmere. Ihn interessierten nur noch die Felder und der Wald. Damit sei er wieder bei seinen Anfängen, denn ursprünglich habe er Landwirt werden wollen und nicht Politiker. Aus seiner Erfahrung als Letzterer sei eine schlagkräftige Armee, auch wenn sie noch so klein sei, der Garant für die Autorität einer Regierung.

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    Konzept eines Artikels für die „Hamburger Nachrichten“
    14. Oktober 1896

    Die russisch-französische Allianz ist für Bismarck das Resultat des „Missbehagens“ Gortschakows über Deutschlands selbstständige Rolle in der europäischen Politik und Bismarcks Bestreben, den Frieden in Europa zu sichern. Gortschakow habe mit Neid auf den „diplomatischen Lehrling“ geschaut, während Bismarck selbst stets an der Seite Russlands gestanden habe.

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    Ansprache an die Hamburger Bürger, Friedrichsruh
    10. Mai 1897

    Der Besuch an diesem Tag erfreue ihn, so Bismarck, denn dieser erinnere ihn an den Jahrestag des Frankfurter Friedens am Ende des Deutsch-Französischen Krieges und damit an seine angenehmsten politischen Erfahrungen: die Friedensschlüsse. Bismarck lobt die „ruhige und volksfreundliche Energie“ seiner Nachbarstadt Hamburg.

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    Gespräch mit Kaiser Wilhelm II. und seiner Umgebung, Friedrichsruh
    15. Dezember 1897

    Solange der Kaiser sich auf sein Offizierskorps stützen kann, sieht Bismarck keine Gefahr für die Monarchie.

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    Konzept für einen Artikel für die „Hamburger Nachrichten“
    18. März 1898


    Die Reichsregierung von Seiten der verbündeten Regierungen „für finanzielle Vorlagen festzulegen“, wäre ein grundsätzlicher Eingriff in die Reichsverfassung. So dringend wünschenswert eine Stärkung der Flotte wäre, sollte ihr nach Bismarcks Ansicht nicht die „verfassungsmäßige Freiheit“ der Regierung geopfert werden.

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