Student, Fürst, Ehrendoktor

    Urkunden und Diplome


    Die kleine Auswahl wichtiger Urkunden und Diplome spiegelt besondere Ereignisse im Leben Otto von Bismarck: sein Leben als Student, der Aufstieg in der Hierarchie des preußischen Adels, eine besondere Auszeichnung für den passionierten Jäger und schließlich eine späte Ehrendoktorwürde, mit der noch einmal seine politischen Verdienste Anerkennung fanden.

     

    Exmatrikulation Bismarck GoettingenExmatrikulationsurkunde der Georg-August-Universität Göttingen für Otto von Bismarck, ausgestellt am 11. September 1833. Bismarck hatte sich am 10. Mai 1832 in der Juristischen Fakultät eingeschrieben, die Vorlesungen aber nur sporadisch besucht. Er saß dreimal insgesamt 17 Tage im Karzer, Gründe waren zwei Pistolenduelle sowie Verstöße gegen die Universitätsordnung.

    Immatrikulation Bismarck Berlin 1834Immatrikulationsurkunde vom 10. Mai 1834. Nachdem Otto von Bismarck ein Semester mit seinem Studium pausiert hatte, schrieb er sich an der Universität Berlin ein.

    Grafen Diplom BismarckGrafendiplom mit einer Gouache-Zeichnung von G. Berger und einer Kalligraphie von Brandrupp, 1865. Am 15. September 1865 wurden Otto von Bismarck und seine „Deszendenz“ durch den preußischen König Wilhelm I. in den erblichen Grafenstand erhoben. Der auf Pergament geschriebene Adelsbrief bezeugt diese Nobilitierung durch die eigenhändige Unterschrift des Königs und das königlich-preußische Siegel, das sich in der silbernen Kapsel befindet. Die hier zu sehenden Seiten 8 und 9 beschreiben das gräfliche Wappen und bilden es in Gouache-Farbe gemalt ab.

    Fuersten DiplomIn Anerkennung seiner Verdienste um die Reichsgründung wurde der vormalige Graf Otto von Bismarck bei der Eröffnung des ersten Deutschen Reichstags in Berlin am 21. März 1871 in den erblichen Fürstenstand erhoben. Das Fürsten-Diplom mit einer Gouache-Zeichnung von H. Rahde und einer Kalligraphie von Viez wurde am 23. April 1873 auf Seite 10 von Kaiser Wilhelm I. unterzeichnet, in der silbernen Kapsel befindet sich das königlich-preußische Siegel. Aufgeschlagen sind hier die Seiten 6 und 7, die Wappenseite wurde vom Vorsitzenden des Königlichen Heroldsamts Rudolf Graf von Stillfried-Alcántara entworfen: Das bismarcksche Wappen wird von einer Art Triumphbogen gerahmt, an dem die Flaggen der in den drei letzten Kriegen unterlegenen Staaten zu sehen sind. Über dem Ensemble schwebt – vor einer strahlenden Sonne – der einköpfige schwarze Adler des Kaiserreichs mit dem Wappenschild Preußens.

    Erb Ober Jaegermeister BismarckErnennung Otto von Bismarcks zum Erb-Ober-Jägermeister im Herzogtum Pommern durch König Wilhelm I. von Preußen, 22. März 1877 (Seite 1). 1877 ernannte König Wilhelm I. von Preußen Otto von Bismarck zum „Erb-Ober-Jägermeister“ im Herzogtum Pommern als Dank und Anerkennung für seine bisher geleisteten Dienste. Das „Erbamt“ sollte nach Bismarcks Tod an denjenigen seiner Söhne (und dessen Nachkommenschaft) fallen, der sich dann im Besitz des pommerschen Familienguts Varzin befinden würde. Geschaffen wurden dieses und andere Ehrenämter von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen.

    Ehrendoktorwuerde Bismarck TuebingenErnennung Otto von Bismarcks zum Ehrendoktor der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen, 26. März 1895. Anlass war sein 80. Geburtstag. Bismarck, der sein Studium der Rechtswissenschaft mit dem 1. Staatsexamen beendet und das folgende Referendariat abgebrochen hatte, erreichte damit doch noch höhere akademische Weihen.